Soll ich an den Festtagen den Takbîr (Allâhu akbar) zwischen Adhân und Iqâma unterbrechen?
Soll ich am Fest vor dem Morgengebet mit dem Takbîr aufhören, obwohl dies die Zeit der Vergebung ist?
Der Lobpreis gebührt Allâh und möge Allâh Seinen Gesandten sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!
Der Takbîr in seiner freien Form ist an den beiden Festen eine Sunna-Handlung und wünschenswert. Es ist nichts dagegen einzuwenden, ihn auszusetzen, selbst in Zeiten, wo er empfohlen ist, weil er nicht zu den Pflichthandlungen gehört; auch in der Zeit des Fadschr vor der Morgendämmerung, einer Zeit, über die Allâh sagt: „(...) und im letzten Teil der Nacht pflegten sie um Vergebung zu bitten“ (Sûra 51:18).
Auch kann man ihn zwischen Adhân und Iqâma unterlassen. Über diese Zeit gibt es einen Hadîth, in dem der Gesandte Allâhs (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagt: „Das Bittgebet zwischen dem Adhân und der Iqâma wird nicht zurückgewiesen“ (Abû Dâwûd; sahîh nach Al-Albânî). Auch in anderen Zeiten kann man den Takbîr unterbrechen.
Dies bezieht sich auf die Frage nach der Erlaubnis, und darüber hast du offensichtlich gefragt. Was die Vorzüglichkeit und Priorität betrifft, so unterscheidet sich das von Fall zu Fall. Da diese Handlungen in diesen Zeiten alle rechtmäßig sind, unterscheiden sie sich nur in ihrer Vorzüglichkeit, je nach dem Zustand des Fragenden und wie er beeinflusst wird. Auch kommt es darauf an, was er an Stelle (dieses Takbîrs) liest, und wie der Zustand seines Herzens sich entsprechend ändert. All dies gehört zum Wissen über die Vorzüge von Taten und ihre Belohnungen, nicht aber zu den Urteilen der Fiqh-Wissenschaft.
Es spricht nichts dagegen, etwas von diesen Handlungen auszuwählen und es zu kombinieren. Ein Mu‘min ist bestrebt, die vielfältigen tugendhaften Handlungen, die in der Scharîa verankert sind, zusammen auszuführen. Dabei bevorzugt er das, was zu dem jeweiligen Zeitpunkt passt, in dem er sich befindet und schaut darauf, was seine Seele benötigt. Der jeweilige Zustand der Seele und die Bereitschaft für diese Tat wirken sich darauf aus, welche dieser Handlungen man priorisiert und bevorzugt.
In einem authentischen Hadîth wird erwähnt: „Nehmt von den (guten) Taten das, was ihr ertragen könnt, denn Allâh hört nicht auf (euch zu belohnen), bis ihr ermüdet“ (Al-Buchârî).
In dem Hadîth des Gefährten, der so häufig sein Gebet mit der Sûra Al-Ichlâs zu verrichten pflegte, heißt es: „Ein Mann von den Ansâr (medinensischen Muslimen) leitete vor ihnen das Gebet in der Moschee von Qubâ. Jedes Mal, wenn er eine Sûra begann, die er ihnen im Gebet rezitierte, begann er mit ‚Qul huwallâhu ahad‘, bis er zu Ende war und dann las er eine weitere Sûra. So machte er das in jeder Raka, worauf seine Gefährten ihn ansprachen. (...) Der Gesandte Allâhs (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte darauf: „Was hindert dich daran, zu tun, was deine Gefährten dir auftrugen? Und was bringt dich dazu, diese Sûra in jeder Raka zu rezitieren?“ Er sagte: „Wahrlich, ich liebe sie.“ Da sagte er: „Deine Liebe zu ihr (der Sûra) führt dich ins Paradies“ (Al-Buchârî als mu‘allaq-Hadîth; At-Tirmidhî als mausûl).
Und Allâh weiß es am besten!
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